Friedensfürst 

 

 

 

 

wahrer frieden aus christus jesus

 

Betrachten wir einmal die Worte, welche der friedensfürst Jesus Christus auf dem Berg der Seligpreisungen gesprochen hat. Besonders in unserer heutigen Zeit ist es wichtig, dass wir diese Worte und ihre Bedeutung betrachten und versuchen zu erkennen, was sie uns sagen.

 

Selig die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich.

Selig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden.

Selig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land besitzen.

Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie werden gesättigt werden.

Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden.

Selig, die lauteren Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.

Selig die Friedfertigen, denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.

Selig, die Verfolgung leiden um der Gerechtigkeit willen, denn sie werden Gott schauen.

Selig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch alles Böse gegen euch sagen um meinetwillen.

Freut euch und frohlockt, denn euer Lohn ist groß im Himmel. Ebenso nämlich haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren. (Matth 5,3-12)

 

Unsere heutige Zeit ist von Gewalt und Tod, von Machtgier und Geltungssucht auf Kosten der Ärmsten geprägt. Anfangen möchte ich mit der Seligpreisung der Friedfertigen, in der Einheitsübersetzung heißt es: „Selig die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden“. Denn in dieser Zeit ist es wichtig, mit dieser Seligpreisung anzufangen. Da das lebendige Wort, Jesus Christus, der Friedensfürst genannt wird. So von dem Prophet Jesaja gesagt wird: „… man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens (Jes 9, 5). Das heißt, dass alle, welche durch das heilige Sakrament der Taufe in der Familie des Königs der Könige, des Friedensfürsten, aufgenommen wurden, für den Frieden kämpfen sollen. Dieses Kämpfen für den Frieden soll aber nicht heißen, das man dieses mit Gewalt und Tod tun soll, sondern mit den Waffen der Gewaltlosigkeit. Mit den Waffen der Barmherzigkeit und der Liebe. Denn wie hat der Allmächtige und Höchste gesagt:

 

Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: >Du sollst deinen Nächsten lieben< (3Mos 19,18) und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde [, tut Gutes denen, die euch hassen,] und betet für die, die euch verfolgen [und verleumden], auf dass ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Zöllner das gleiche? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Tun nicht auch die Heiden das gleiche? Seid also vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist! (Matth 5,43-48)

 

Das also soll unsere Waffe sein! Nicht der Hass und der Tod soll unser Verbündeter sein, sondern die Liebe und die Barmherzigkeit! Nicht Bomben und Granaten sollen unsere Waffen sein, sondern die Vergebung und die Versöhnung! Denn jeder der Gewalt gegenüber einem Anderen anwendet und sich dabei auf Gott beruft, der ruft das Schwert Gottes über sich selber. Nach dem Wort Gottes:

Richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden; verurteilt nicht, und ihr werdet nicht verurteilt werden; sprecht frei, und ihr werdet freigesprochen werden. Gebt, und es wird euch gegeben werden; ein gutes, vollgedrücktes, gerütteltes und gehäuftes Maß wird man euch geben in euren Schoß; denn mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird euch wieder gemessen werden.<<

Auch ein Gleichnis sagte er ihnen: >>Kann wohl ein Blinder einen Blinden führen? Werden sie nicht beide in die Grube fallen? Der Jünger ist nicht über dem Meister; wenn er voll ausgebildet ist, wird jeder sein wie sein Meister. Was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, den Balken aber in deinem eigenen Auge beachtest du nicht? Wie kannst du deinem Bruder sagen: Bruder, lass mich den Splitter in deinem Auge herausziehen, und siehst selber den Balken in deinem Auge nicht? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann magst du sehen, dass du den Splitter im Auge deines Bruders herausziehst. (Luk 6,37-42)

 

Ja liebe Geschwister im Herrn nicht der Hass bringt Liebe, sondern die wahre Liebe, welche der Herr Jesus Christus ist, bringt wahre Liebe in das Hass erfüllte Herz. Nicht die Gewalt bringt Frieden, sondern der wahre Frieden, welcher vom Gott den Fürsten des Friedens kommt, bringt den wahren Frieden in die Herzen der Menschheit! Nicht der Rache übt, bekommt Genugtuung, sondern die wahre Vergebung welche aus dem tiefsten Herzen kommt. Und anfangen müssen wir bei uns. Denn nur wenn wir uns selber vergeben können, erst dann können wir unseren Nächsten vergeben und erst dann erlangen wir Frieden in unseren Herzen. Welche wir dann, verbunden mit unserer Gottes- und Nächstenliebe, auf unsere Familie, nähere Umwelt, Gemeinden, Ländern und der Welt ausbreiten können.

Beten wir aus tiefsten Herzen mit den Heiligen:

 

Herr,

mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,

dass ich liebe, wo man hasst;

dass ich verzeihe, wo man beleidigt;

dass ich verbinde, wo Streit ist;

dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;

Dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;

Dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;

Dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;

Dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

 

Herr,

lass mich trachten,

nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;

nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;

nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.

 

Denn wer sich hingibt, der empfängt;

wer sich selbst vergisst, der findet;

wer verzeiht, dem wird verziehen;

und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben;

Dieses Gebet ist entnommen aus dem

deutschen Gotteslob für das Bistum Mainz.

Nr. 29,6

 

Lassen wir dieses Gebet nicht nur dahin gesprochene Wörter sein, sonder erwecken wir jeden einzelnen Vers zum Leben! Denn dann sind wir wahre Kinder, Geschwister und Freunde Gottes. Holen wir uns jeden Tag die Worte der Seligpreisungen ins Gedächtnis, besonders dann, wenn wir ungerecht behandelt, beschimpft, bespuckt und geschlagen werden, dann werden wir dem ähnlich, der das alles für uns erlitten hat. Leben wir die Liebe, die Vergebung und den Frieden.

 

 

Allmächtiger Gott, gewähre mir die Gnade, glühend zu ersehnen, was wohlgefällig ist vor dir, es mit Weisheit zu erforschen, in Wahrheit zu erkennen und vollkommen zu erfüllen. Ordne meinen Lebensweg zu Lob und Ehre deines Namens.

Lass mich deinen Willen erkennen und erfüllen, so wie es sich gebührt und meiner Seele Segen bringt.

Lass mich in Glück und Unglück treu zu dir stehen, im Glück demütig, im Unglück stark und ungebeugt. Nur was zu dir mich führt, soll meine Freude sein; nur was von dir mich trennt, soll mich betrüben.

Gib, dass ich niemand zu gefallen suche und keinem zu missfallen fürchte als dir allein.

Was vergänglich ist, o Herr, das sei gering in meinen Augen; doch kostbar sei mir alles, was dein ist, um deinetwillen; und über alles andere sollst du selbst mir kostbar sein, o Herr, mein Gott. Jede Freude ohne dich sei mir zuwider; lass mich nichts suchen als dich allein. Für dich zu arbeiten, sei meine Freude, und eine Ruhe ohne dich sei eine Last.

Gib, dass ich oft mein Herz zu dir erhebe und mit Reue und erneutem Vorsatz Sühne leiste, wenn ich gefehlt. Lass mich gehorsam sein ohne Widerspruch, arm im Geiste ohne Niedrigkeit der Gesinnung, rein ohne Flecken, geduldig ohne Klage, demütig ohne Verstellung, froh ohne Maßlosigkeit, traurig ohne Kleinmut, ernst ohne Anmaßung, rührig ohne Oberflächlichkeit, wahrhaft ohne Trug. Lass mich Gutes tun ohne Überheblichkeit.

Lass mich den Nächsten ermahnen ohne Hochmut und ihn erbauen in Wort und Beispiel ohne Falschheit.

Gib mir, o Herr, ein wachsames Herz, das kein leichtfertiger Gedanke von dir ablenkt, ein edles Herz, das keine unwürdige Leidenschaft erniedrigt, ein gerades und aufrechtes Herz, das kein gemeines Streben auf Abwege führen kann, ein starkes Herz, das keine Trübsal beugt, ein freies Herz, das sich von keiner bösen Macht beherrschen lässt. Schenk mir, o Gott, Verstand, der dich erkennt, Eifer, der dich sucht, Weisheit, die dich findet, einen Wandel, der dir gefällt, Beharrlichkeit, die gläubig dich erwartet, Vertrauen, das am Ende dich umfängt.

Lass mich, o Herr, deine Strafen hienieden tragen im Geist der Buße und deine Wohltaten recht gebrauchen durch deine Gnade.

Lass mich deine Freude einst im Vaterland genießen durch deine Herrlichkeit, o Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.

 

Amen.

 

Allmächtiger und barmherziger Gott, du weißt, wie sehr wir gefährdet sind, und dass wir als schwache Menschen nicht standhalten können. So mache uns gesund an Leib und Seele, und was wir für unsere Sünden leiden, lass uns mit deiner Hilfe besiegen.

Dieses Gebet ist entnommen aus dem

deutschen Gotteslob für das Bistum Mainz.

Nr. 7, 6 und 7