Leseprobe aus "Leben in der Liebe"


Gelobt sei Jesus Christus

Mit freuden kann ich zur Werbung meines Buches "Leben in der Liebe" eine Leseprobe presentieren.

Zeugnis meiner Bekehrung


Ich möchte meine Bekehrung als Zeugnis aufschreiben, um das Wirken der Größe und Macht Gottes, unseres Herrn und Vaters, in meinem Leben aufzuzeigen. Denn nichts anderes als Seine Allmacht hat mich zu Seinem "Jünger" gemacht. Ich, der dreißig Jahre lang von Gott nichts wissen wollte, ja gegen Gott war, erhielt den Anruf der Gnade, den einzigen, ewigen und wahren Gott im Glauben, kennen, ja lieben zu lernen. Dabei habe ich mich bis zum Zeitpunkt meiner Entscheidung, die Taufe zu empfangen, peinlich genau darum bemüht, mit keinem Menschen, schon lange nicht mit jenen, die sich Christen nennen, über Gott und den Glauben zu sprechen. Eine Bibel oder sonstige Hilfsmittel, die zum Glauben an sowas wie einen Gott führen konnten, hatte ich nicht. Und dennoch hat ER, der die Herzen formt und das Gewissen bewegt, mich zu Sich hingezogen, auf dem Weg zu Ihm mich begleitet, mir Mauern mitten auf den Weg gebaut, damit ich innehalten muss; nur konnte ich dies alles in meiner anerzogenen Gottlosigkeit nicht wahrnehmen.
Im August 1990 habe ich meinen Wohnort von Magdeburg nach Mainz verlegt, wo ich auch recht bald Arbeit und Wohnung fand und meinte, ich hätte es geschafft. Aber nach einem halben Jahr fing alles an. Plötzlich und unerwartet stand ich immer wieder vor der erwähnten geistigen Mauer; mein Gewissen kreiste um Dinge herum, die ich eigentlich weder kannte noch wollte. Und dann gab es noch die vielen Kirchen, die mich plötzlich anzogen, wie ein Magnet das Eisen anzieht. Ich hatte den Drang in die Kirche hineinzugehen, konnte mich aber sehr lange erfolgreich dagegen wehren, die sinnlose Zeit, die man in Kirchen verbringt, mit manch Sinnvollerem erfüllen.
Ich hatte eine Abneigung gegen alles, was Kirche war und hieß. Glauben oder Gott war für mich wie ein rotes Tuch für den Stier in der Arena. Darum fiel es mir schwer zu begreifen, dass es mich nun mit aller Macht in die Kirche zog, so oft ich an einer vorbeiging. Ich setzte meine ganze Kraft ein, dieser mich sichtbar in die Kirche drängenden Macht zu widerstehen.


Und ich ging auch nicht hinein. Aber der Drang wurde immer stärker. Ein Vierteljahr wehrte ich mich erfolgreich dagegen, plötzlich aber machten die Beine das, wes ich verstandesmäßig nicht wollte: sie betraten zum ersten Mal in meinem Leben eine Kirche, und da ich meine Füße nicht vom Oberkörper abschnallen konnte, musste wohl oder übel der ganze Körper mitgehen. Als ich in der Kirche war, wusste ich nichts mit dieser Situation anzufangen. Es war am Nachmittag, wo die Kirchen leer oder sehr wenig besucht sind; so setzte ich mich erst einmal in die Bank und schaute mir gelangweilt das komische Mobiliar des Innenraumes an. Nach einiger Zeit habe ich dann die Kirche wieder verlassen und hoffte, dass dieser Drang jetzt, nachdem ich ihm nachgekommen bin, ein Ende hat. Aber da hatte ich die Rechnung ohne den Wirt, in diesem Fall sollte man besser sagen, ohne Gott gemacht. Denn anstatt aufzuhören, wurde er immer intensiver. Es ging so weit, dass ich nach einiger Zeit keine Kirchentür mehr auslassen konnte. Wenn ich irgendwo verabredet war, wählte ich bald immer einen Weg, auf dem ich die meisten Kirchen wähnte. Das war nicht selten psychisch recht belastend, denn zum einen wusste ich nicht, warum mich die Kirche so anzieht, da ich ja keinen Bezug zur Kirche hatte, und zum anderen war es in Mainz fast unmöglich, über Straßen, in denen keine Kirche wäre, ein Ziel zu erreichen.
Später erkannte ich, nachdem das Ziehen Gotte kaum seine ersten, zarten Erfolge in mir zeitigte, dass gleichzeitig auch eine andere Seite genauso stark an meinem Inneren zerrt, ja vielmehr mich durch verlockende Angebote verführt und von der Kirche zu einer erneuten Distanz zwingen will.
Wie schon erwähnt, hatte ich zu dieser Zeit Arbeit und Wohnung in Mainz gefunden. Es ging mir so gut, dass ich mich dem sorglosen Automatenspiel zuwendete, so dass ich mich bald zu einem bekannten Spieler entwickelte. Doch folgte der Freude am Spielen die Spielsucht, und ich verlor Zeit und Geld an diese Sucht. Da ich genügend Geld hatte, ist es mir zu dieser Zeit nicht im Geringsten eingefallen, diesen immer mehr anwachsenden Spieldrang als Sucht zur Kenntnis zu nehmen.
Das Zwischenspiel der "Mächte der Finsternis" hatte ein jähes Ende, als ich im Herbst 1991 arbeits- und sehr bald danach obdachlos wurde. Heute sehe ich darin erneut die Hand Gottes, die es nicht zuließ, in den Krallen Satans elend zu enden. Am Anfang habe ich natürlich noch nicht nach Gott gefragt, aber nach einiger Zeit begann ich doch zu überlegen, was es mit diesem Drang, in die Kirche hineingehen zu müssen, auf sich hatte. An Heiligabend 1991 ging ich nachmittags erneut - diesmal vom Schicksal gedemütigt und darum ganz bewusst - in die Kirche St. Bonifaz in Mainz. Mit diesem bewussten Schritt in die Kirche hat meine eigentliche Bekehrung begonnen.
Plötzlich tauchten in mir viele Fragen auf, und eine davon stellte ich Jesus. Das war mein "erstes Gespräch" mit dem eucharistischen Heiland, denn indem ich auf eine Antwort auf meine Frage hoffte, bezeugte ich ja gleichzeitig meinen Glauben an Ihn!


Gott war mit einem Schlag kein "Hirngespinst" mehr, wie ich das in DDR-Zeiten Hunderte Male gehört und gelernt hatte. Ich habe nun bekannt, dass Er lebt, dass Er antworten kann! Und da fragte ich Ihn: "So, jetzt sag mir mal, warum ziehst du mich hier herein, warum muss ich ständig in die Kirche gehen?"
Zwei Tage danach, am Zweiten Weihnachtstag, bekam ich die Antwort auf meine Frage, indem ich erneut in der Kirche, ganz spontan und ohne vorher darüber nachgedacht zu haben, sagte: "Wenn du es willst, dann lasse ich mich taufen!"
Von da an bin ich zwischen Weihnachten und Neujahr in jede heilige Messe gegangen. Am Neujahrstag habe ich dann den Bezug zu Maria bekommen, denn ich hatte ja in den heiligen Messen gehört, dass Maria die Mutter Jesu und Jesus der König der Könige ist. So habe ich, eine logischen Denkweise folgend, mir vorgestellt, wie das damals mit den irdischen Königsmüttern war, in welch hoher Ehre sie vor dem Volk standen. Und da habe ich mir gesagt, wenn das schon mit den irdischen Königsmüttern so war, dass sie geehrt wurden, warum sollte das nicht bei der himmlischen Königsmutter so sein? Also stellte ich sie gleich an die richtige Stelle und begann so ganz langsam einige Glaubensbegriffe in mir zu ordnen. Noch war Maria für mich nur eine verehrungswürdige Königinmutter - als meine himmlische Mutter, die ich anerkennen und lieben sollte, das kam erst später. Allerdings begann ich jetzt, nach diesem Neujahrserlebnis, zum ersten Mal mit einem "Christen" zu sprechen. Es war der Kapuzinerpater Pater Ludger von St. Bonifaz, der mich dann auch getauft hat. Dieser Pater war natürlich sehr erstaunt, als ich ihn ansprach und ihm sagte, dass ich mich taufen lassen und deswegen ein Gespräch mit ihm führen möchte. Kurz danach hatte ich mit ihm ein zweistündiges Gespräch.
Gleichzeitig borgte ich mir dann und wann auch eine Bibel aus.
Ich habe also "JA" zum Glauebn an Gott gesagt. Um das Fest der Taufe Jesu herum hatte ich erneut eine starke innere Erfahrung, wo ich, wie mir erst später klar wurde, zum ersten Mal die Kraft des Heiligen Geistes kennen lernte. Eines Tages war ich mit einem Obdachlosen in einer Gaststätte, und wir kamen auf den Glauben zu sprechen, und dass ich mich taufen lassen möchte. Da hat er mich gefragt: "Kann dein Gott mir Wohnung und Arbeit geben?" Ich antwortete ihm: "So direkt materiell kaum, aber er kann dir Menschen schicken, die dir helfen können." Darauf er: "Dann soll er mir Geld und eine Wohnung geben, und ich will glauben." Ich fand, dass ich ihn zurechtrücken muss, und sagte zu ihm: "Das wäre reiner Wunderglaube, ein Glaube aufgrund eines Wunders, aber das ist nicht sein Wille." Ich zog meine kleine Bibel aus der Tasche und zitierte eine Bibelstelle, die Stelle mit der blutflüssigen Frau. Das Zitat machte keinerlei Eindruck auf ihn, und nach einem kurzen Gespräch gingen wir auseinander.
Ein paar Tage nach diesem Gespräch konnte ich mir wieder eine Bibel ausborgen und suchte dann noch einmal diese Stelle, da ich mich vergewissern wollte, ob ich da nicht einen Quatsch erzählt habe. Zu meinem Erstaunen stellte ich fest, dass es gerade kein Blödsinn war. An diesem Tag hatte ich den Sinn dieser Stelle zum ersten Mal richtig verstanden! Normalerweise hätte ich die Stelle in diesem Gespräch nie zitieren dürfen, da ich sie ja noch nicht in ihrer Aussage und dem Sinn nach kannte. Und warum gerade diese Stelle? Und ohne nachzudenken! Ich begann mich zu fragen, ob das normal sei. Aber was ist bei Gott schon normal?! Das war mein erstes Erlebnis mit dem Geist der Wahrheit und Weisheit.
Ende Januar sollte sich dann auch die Aussage, die ich dem Mit-Obdachlosen machte, erfüllen, nach welcher Gott Menschen senden kann, die uns helfen. Tatsächlich sandte Gott mir ein Ehepaar, das vorübergehend ein Zimmer zu vermieten hatte, so dass ich Ende Januar von der Straße weg kam.
Ich spürte immer mehr das Wirken des Heiligen Geistes in mir. So ist es nicht verwunderlich, dass mein priesterlicher Begleiter, der Kapuzinerpater, den Pfingstmontag als den Tag meiner Taufe vorschlug. Die Freude war riesengroß, und ich sehnte mich wie ein kleines Kind nach diesem Pfingstfest.
An Pfingstmontag wurde ich dann getauft. Ich bin im Wasser und im Heiligen Geist für mein bisheriges Leben gestorben und durch den Geist Gottes zum wahren  Leben in der Liebe  neugeboren worden.
Seither feiere ich den Pfingstmontag als meinen zweiten und wahren Geburtstag, als den Tag, an dem ich für den Himmel geboren bin! Dreißig lange Jahre lebte ich in der Sünde und in der Gottferne, jetzt bin ich durch die Gnade Gottes zum Leben erwacht.

2.3. Dein Reich komme


Wie sieht das Reich aus, welches kommen sol?
Das Reich unseres himmlischen Vaters können wir nicht mit dem Verstand erfasen, denn wenn wir daran zu denken versuchen, versagt unser Vorstellungsvermögen. Paulus beschreibt das Reich Gottes im Brief an die Römer so:

"Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, es ist Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist."

Paulus meint damit, dass nicht unser leibliches Wohl das Reich ist. Im Gegenteil, wer sich nur auf Essen und Trinken verlässt, der läuft Gefahr, nur auf sein eigenes Wohl zu achten, und bildet sein Ego heraus, er wird also zum Egoisten! Das ist nicht Gott, denn wir sollen nicht am Leib groß werden, sondern im Geist! Was heißt das denn nun schon wieder, im Geist groß werden? Jesus sagt dazu:

"Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden." (Lk 14, 11)

Und an einer anderen Stelle:

"Und er erzählte ihnen folgendes Beispiel: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte. Da überlegte er hin und her: Was soll ich tun?
Ich weiß nicht, wo ich meine Ernte unterbringen soll. Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen. Dann kann ich zu mir selber sagen: Nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink und freu dich des Lebens!
Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du angehäuft hast?
So geht es jedem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist. Und er sagte zu seinen Jüngern: Deswegen sage ich euch: 
Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Das Leben ist wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung. Darum fragt nicht, was ihr essen und was ihr trinken sollt, und ängstigt euch nicht! Denn um all das geht es den Heiden in der Welt. Euer Vater weiß, dass ihr das braucht. Euch jedoch muss es um sein Reich gehen; dann wird euch das andere dazugegeben.
Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben. Verkauft eure Habe und gebt den Erlös den Armen! Macht euch Geldbeutel, die nicht zerreißen. Verschafft euch einen Schatz, der nicht abnimmt, droben im Himmel, wo kein Dieb ihn findet und keine Motte ihn frisst. Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz."
(Lk 12, 16-23; 29-34)

Paulus sagt im obigen Zitat: "Das Reich Gottes ist Gerechtigkeit, Friede und Freude." Gerechtigkeit ist nicht, sich selber fett zu essen und ein dickes Bankkonto zu haben. Gerechtigkeit bedeutet vielmehr, nicht an den Armen vorbei zu gehen, mit ihnen zu teilen, nicht nur auf das eigene Wohl bedacht zu sein, sondern ihnen, die unsere Geschwister sind, zu helfen. Sich geringer zu schätzen als seinen Nächsten, wie es der Hl. Franziskus und viele andere Heilige gemacht haben! So ist das auch mit den Fremden, mit den Ausgestoßenen, wie wir bereits festgestellt haben. Sie sind ebenfalls unsere Geschwister. So müssen wir mit ihnen teilen, ihnen von dem geben, was wir haben: Arbeit, Wohnung etc. Uns gehört das alles ja nicht, wir haben das alles vom Vater nur geschenkt bekommen, und Er möchte, dass wir nicht alles nur für uns behalten, sondern weiterverschenken. Wie geht es dem reichen Mann im Lukasevangelium? Er will alles, was Gott ihm gegeben hat, nur für sich behalten. Er bedenkt nicht, dass Gott ihm die reiche Ernte geschenkt hat. So muss er sich vor Gott für sein Tun rechtfertigen. Nur, wie kann man sich vor Gott rechtfertigen? Es gibt keine Rechtfertigung vor Gott, sondern nur ein Ja oder ein Nein zu Seinen Geboten, kein Jein. Rechtfertigung aber ist ein Jein! Ein Ja bedeutet, Seine Gebote zu achten. Die beiden ersten Gebote sind:

"Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken." (Matthäus 22, 37)

Das sind die beiden ersten und wichtigsten Gebote, wie auch Jesus es im Matthäusevangelium sagt! In der Nähe des reichen Mannes gab es bestimmt auch Bedürftige, die seine Hilfe sehr nötig gehabt hätten. Wenn er ihnen geholfen und nicht alles, was er geschenkt bekommen hatte, für sich behalten hätte, wäre ihm im Himmel ein bleibender Reichtum gesichert gewesen, nämlich das himmlische Königreich! Ebenso sind, nach Paulus, der Frieden und die Freude das Reich Gottes. Frieden und Freude hat man aber nur, wenn man liebt und Liebe gibt. Der Frieden kann nur durch die Liebe gelebt werden, wenn man im eigenen Herzen Liebe empfindet. Nicht durch Hass und Krieg gegen andere Menschen, welche uns nicht gefallen oder welche uns gegen den Strich gehen, finden wir das Reich Gottes. Sondern wenn man in Liebe seine Fehler und Schwächen annimmt, ist das Reich Gottes auch in uns gegenwärtig.
Nur in der Liebe kann man Frieden haben, und nur im Frieden hat man Freude. Aber was tun wir? Wir neigen dazu, dass wir all das, was uns unangenehm ist, hassen. Hieraus ergibt sich, dass wir die uns unangenehmen Mitmenschen bekriegen und uns so das himmlische Königreich verscherzen. Das Reich, das kommen soll und um das wir beten, ist das Reich der Liebe, der Gerechtigkeit und des Friedens:

Es ist das Friedensreich!!!

Herr erhöre das Gebet Deiner sündigen Kinder.
Du Friedenskönig, komm, errichte Dein Reich.
Das Reich, in dem es keinen Hass gibt,
in dem keine Kriege herrschen,
sondern in dem alle in geschwisterlicher Liebe beisammen sind.
Komm, Du unser Gott und Vater,
Maranata!! 

Wenn ihr mehr lesen wollt dann kauft euch dieses Buch. Es ist zu bekommen unter der ISBN 978-3-905953-48-0, erschienen beim Benedetto Verlag

Gottes übereichenen und Mariens mütterlichen Segen wünscht euch
Ingo Pilz.